Was Hochsensibilität ist und wie wir ein erfülltes Leben damit führen

Ich freue mich immer wieder, wenn ich in den Medien Reportagen oder Berichte über Hochsensibilität entdecke. Hochsensibilität ist noch nicht lange Thema in unserer Gesellschaft und deshalb ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass sich die meisten Therapeuten und Therapeutinnen nicht mit Hochsensibilität auskennen. Hochsensibilität ist nämlich keine Krankheit und somit muss es auch nicht «weg-therapiert» werden. Hochsensibilität ist eine Hochbegabung.

Allerdings eine, die mit einem Pferdefuß daherkommt. Denn wenn man nicht um seine eigene Hochsensibilität weiß und sie nicht gut managen kann, dann besteht das Risiko, dass man darunter leidet. Und wird auch unter Umständen im Außen Leid verursachen. Aus dem Grund finde ich es unbedingt nötig ein bisschen etwas über Hochsensibilität zu berichten. Meine Quelle erwähne ich ganz zum Schluss, da es sich dabei nämlich auch um meine Buchempfehlung handelt. Es lohnt also dran zu bleiben.

Es gibt sehr wenig evidenzbasierte Studien zum Thema Hochsensibilität. Wir wissen noch nicht genau woher sie kommt. Manche haben in der Familie mehrere Hochsensible – das weist auf eine genetische Komponente hin, man kann aber auch ganz alleine hochsensibel in seiner Familie sein.
Es gibt die Theorie, dass Hochsensibilität durch Traumata ausgelöst werden. Ich habe das ja auch schon in einem anderen Video angedeutet: Kinder die z.B. von Eltern na wieder misshandelt werden, bilden feine Antennen aus. Misshandlung passiert auf ganz vielfältige und unterschiedliche Art und Weise. Es muss nicht immer das Verprügeltwerden sein, das zu Hochsensibilität führt. Auch Eltern die ihr Kind vernachlässigen nicht mal körperlich oder physisch sondern im emotionalen Sinne, können bereits eine seelische Verletzung auslösen. Oder ein narzisstischer Missbrauch.

Die Psyche ist darauf ausgelegt uns zu schützen. Und wenn sie der Meinung ist, wir sind noch nicht geschützt genug, dann kann es sein, dass wir eben dieses feinen Antennen/ein ganz feines Alarmsystem ausbilden.

Das ist übrigens nicht unbedingt Dauerzustand, sondern Hochsensibilität kann auch wieder abnehmen. Ich will nicht damit sagen, dass sie direkt verschwindet, aber sie kann auf ein angenehmes, im Alltag gut funktionierendes Mass herabsinken, sodass man wirklich die Vorteile der Hochsensibilität genießen kann und nicht unter denen kritischen Aspekten leiden muss.

Warum gibt es eigentlich Hochsensibilität? Hochsensibilität hat in unserer Entwicklung sehr wichtige Funktion erfüllt. Tatsächlich gibt es nicht nur bei Menschen Hochsensibilität sondern auch bei Tieren. Die Wissenschaftler sind sich nicht ganz einig wie hoch die Zahlen sind, aber so irgendwas zwischen 10 Uhr bis 20% einer Population sind hochsensibel. Die hochsensiblen schützen das Rudel/ die Sippe. Sie sind die Wächter, die als erstes nachts wach werden, wenn es irgendwo brennt oder die als erstes einen sich nähernden Feind entdecken.
Dann schlagen sie Alarm und alle können fliehen, bzw sich verteidigen. Das ist für eine Gesellschaft eine lebenswichtige Funktion, zumindest war es das in der Vergangenheit. Diese hochsensiblen Tiere und Menschen haben damals aber auch einen hohen Preis bezahlt, denn dauernd diese Vielfalt an Eindrücken verarbeiten zu müssen bedeutet ein höheres Stressniveau und zwar permanent. Das führt tatsächlich dazu, dass sie früher sterben. Hochsensible Tiere sterben früher. Und zwar deutlich früher – ca. 10% ihrer Lebensspanne haben sie eingebüßt.

Heute muss das nicht mehr so sein, denn tatsächlich gehört zu dieser Gabe auch ganz feine Dinge wahrnehmen zu können, die HS auch dazu bringt frühzeitig ein Arzt aufzusuchen und behandelt werden zu können, wo andere vielleicht schon zu spät zum Arzt gehen.

Trotzdem riskieren HS krank zu werden, wenn Sie diesen Dauerstress nicht regulieren lernen. Dauerstress ist für alle Menschen schädlich, aber HS laufen früher Gefahr darunter zu leiden und zu erkranken.

In der nahen Vergangenheit waren die HS oft die Dichter und Denker, die Künstler die sich in den feingeistigen Bereichen des Lebens tummelten. Dort waren sie auch sehr angesehen, weil sie die viel tieferen Emotionen, die nur sie empfinden können, sie für andere zumindest nach-empfindbar und erlebbar machen konnten. Sei es durch ein Gemälde oder Texte oder Musik.

Außerdem waren sie hervorragende Berater, weil sie einfach das feine Mienenspiel beim Gegenüber sehr gut deuten und interpretieren konnten. Für Könige und andere Herrscher wurden sie dadurch unverzichtbar, blieben dabei ungesehen im Hintergrund, und nahmen doch alles wahr. Das waren alle sehr respektable Positionen.

Das hat sich aber leider geändert. Jetzt leben wir in einer Gesellschaft wo Leistung-geben das non plus ultra ist. Selbst in den künstlerischen Bereichen. Und die
künstlerischen Bereiche werden nicht mehr gleich geschätzt, weil vieles beliebig, entwertet und zugänglich geworden ist.

Außerdem ist der Lebenspuls schneller geworden. HS sind nicht dafür geschaffen in Städten zu leben, in engen Ballungsräumen mit vielen Menschen und viel Lautstärke. Sei es jetzt durch Baustellen, sei es durch Verkehrslärm. Außerdem haben wir eine enorme Strahlenbelastung durch Elektrogeräte etc. Sensible haben es heutzutage sehr viel schwieriger als in früheren Jahrhunderten. Sensibel, zartbesaitet, sensitiv zu sein wird schlichtweg kaum noch geschätzt und eckt an.

Was genau passiert bei der Hochsensibilität oder was genau ist anders als bei anderen Menschen.
Ich habe vorhin erklärt das Hochsensibilität eine Hochbegabung ist und zwar im Bereich der Wahrnehmung, allerdings auch in der Art und Weise wie hoch komplex Informationen verarbeitet und abspeichert werden.

Menschen haben Wahrnehmungsfilter. Die sind sehr nützlich, weil sie wichtige von unwichtigen Informationen unterscheiden die unwichtigen Informationen unter den Tisch fallen lassen. Wie kann das im Alltag aussehen?

Im Gespräch mit einem normalen Menschen, wenn ich ihn frage «Was nehmen Sie gerade wahr?» Dann bekomme ich vielleicht die Antwort: Wir unterhalten uns und ich fühle mich wohl. In der Therapie eine sehr nützliche Wahrnehmung.
Eine hochsensible Person wird mir antworten: Sie stellen mir Fragen, über die ich erst nachdenken muss, mich manchmal sehr berühren. Dabei nicken Sie immer wieder, was mich zum Weiterreden ermuntert. Ich sehe Sie heute zum ersten Mal mit dieser Brille und das weiße Oberteil kenne ich auch noch nicht. Meine Freundin hat so ein ähnliches dort und dort ergattert und das hat so und soviel gekostet. Jetzt liegt es aber nur noch im Kleiderschrank, weil sie Erdbeerbowle draufgekippt hat. Sie ist manchmal etwas schusselig. In dem Raum ist mir ein klein bisschen kühl, ich hätte heute morgen doch meinen Schal anziehen sollen. Außerdem drücken diese Schuhe unangenehm und ich werde sie definitiv am Wochenende aussortieren. Mir fällt auf, dass Sie immer mal wieder auf die Uhr an der Wand schauen. Haben Sie noch einen anderen Termin? Ich bin froh, dass die Uhr nicht tickt, weil mich sowas immer extrem stört. Da kann man nicht in Ruhe nachdenken und ich werde nervös.
… Und so weiter und so fort.

Hochsensible haben sehr reichhaltige innere Prozesse. Kann ich noch später eingehen war ich bin nämlich tatsächlich der Meinung, es ist ein Segen hochsensibel zu sein, aber wenn man es ganz genau nimmt, muss man als hochsensible Person auch viel Datenmüll verarbeiten. Eben weil diese Wahrnehmungsfilter schwächer sind und weil
ganz viele Informationen im Alltag schlicht und ergreifend nicht relevant sind.
Das Problem ist, dass HS im Idealfall zwar geübt sind besser zu verarbeiten, besser abzulegen, besser und genauer zu sortieren und gleichzeitig nicht mehr geistige Kapazität haben als jeder andere Mensch.

Ich möchte das gerne anhand eines Computers veranschaulichen. Wenn ein Computer einen leistungsstarken Prozessor hat, dann kann er schneller und besser Daten verarbeiten. Wenn er einen großen Speicher hat, kann er mehr Daten speichern und wenn er viel RAM hat, dann laufen die Prozesse schneller ab.
Je aufwendiger die Leistung des PC sein soll, z.b. bei einer Grafik-Verarbeitung oder beim Videoschnitt, desto besser müssen RAM, Speicher und Prozessor sein.

Menschen haben aber in der Regel einen sehr ähnlichen Prozessor, Speicher
und RAM. Hochsensible müssen somit mit den gleichen Ressourcen umgehen wie ein ganz normaler Mensch.
Und das kann eben ganz leicht dazu führen, dass der Speicher nicht ausreicht, der Prozessor zu schwach ist und das RAM zu wenig leisten kann.
Was ein überforderter PC macht, das wissen wir. Entweder die einzelnen Programme reagieren nicht mehr, sie brauchen sehr lange zum laden oder aber der Computer hängt sich gleich ganz auf.
Etwas ähnliches passiert auch bei HS und das nennt sich Überstimulation.

Jeder Mensch kann überstimuliert werden. Das brauch bei normalen Menschen [und das meine ich nicht bewertend, sondern als Abgrenzung zu nicht-Hochsensiblen] einfach extrem lange bis es soweit ist. Bei HS kann das mehrmals täglich an der Tagesordnung sein.
Überstimulierung fühlt sich extrem unangenehm an. Entweder wir haben das Gefühl wir rasten jetzt gleich aus, also explodieren oder wir implodieren. Das heißt, wir wünschen uns ins nächste Bett/Decke über den Kopf oder bekommen z.B. Kopfschmerzen.

Wir alle haben schon mal einen Bericht von irgendwelchen Stars gehört, die ausrasten, ihr Hotelzimmer komplett demolieren oder sonst irgendwelche schrägen Sachen machen. Deswegen werden auch oft Künstlern Starallüren unterstellt, das ist eben dieses «ich habe mich emotional oder geistig oder auchvkörperlich zu sehr verausgabt und jetzt passiert diese Overload – ich funktioniere nicht mehr richtig.»

Überstimulierte Menschen sind nicht mehr sie selbst. Sie sind im absoluten Ausnahmezustand – was für einen selbst furchtbar ist – und für das Umfeld ist es auch furchtbar, weil man zu einem wirklich schlimmen Ekelpaket mutieren kann/bzw. man heult nur noch und andere sind mit uns überfordert.

Wer überstimuliert, ist nur noch eingeschränkt fähig etwas dagegen zu tun. Man fühlt sich ohnmächtig, überwältigt. Das ist total normal – wir alle haben nicht gelernt, was zu tun ist, wenn wir überwältigt im Ausnahmezustand ins. Dafür brauchen wir uns nicht schuldig fühlen. Es wäre aber gut, wenn wir lernen damit umzugehen.

Was kann eine Überstimulation auslösen?
Das hängt ein bisschen von der hochsensiblen Person ab, denn diese reagieren
unterschiedlich sensitiv auf Eindrücke.
Ich habe vorhin schon ein paar Beispiele genannt. Ein ganz krasses Beispiel ist
das von einer hochsensiblen Freundin. Zu ihren enormen Krisenzeiten, den Krisen verstärken Hochsensibilität, konnte sie einen Kuchen anschmecken ob die Butter (mit der der Kuchen gebacken worden ist) im Kühlschrank neben der Wurst gelagert wurde und ich spreche von verpackten Lebensmitteln, nicht von offenen.

Das ist natürlich extrem unangenehm, wenn Sie einfach nur einen Kuchen essen
möchten und schmecken die ganze Zeit Wurst. Gleichzeitig: Wer hätte
jemals die Idee gehabt, dass so etwas passieren könnte? Und genau das ist
eine Herausforderung für Sensitive, oft wissen Sie nicht im Voraus was
etwas bei ihnen auslösen kann. So kann das tropfen von einem Wasserhahn in
relativ kurzer Zeit den Stresspegel bei einer hochsensiblen Person unermessliche wachsen lassen. Aber auch das leise Surren von elektrischem Licht. Wenn solche kleinen feinen Geräusche schon Stress verursachen, dann können Sie sich sicher vorstellen, wie es ist, wenn ein Polizeiwagen mit Sirene vorbeifährt. Da erschrecken ja selbst Normalsterbliche.

Aber auch gerade der zwischenmenschliche Kontakt ist für die meisten HS extrem
fordernd. Eben weil sie jedes feine Signal in der Ton-Modulationen, in der
Mimik, in der Körperhaltung wahrnehmen können. HS passiert das auch ganz oft, dass die Gefühle einer anderen Person wie ein Echo in ihn selber auftaucht. Spannenderweise auch unterdrückte Gefühle. Also wenn jemanden ein Unrecht getan wird und die Person gar keine Wut spürt über diese Ungerechtigkeit, kann diese (weggedrückte) Wut plötzlich im HS ganz stark hochkommen – und er oder sie wundert sich dann, weshalb er schon wieder wütend ist – «ohne Grund» – aus dem Nichts.

Im dümmsten Fall wird man dann noch von seinem Umfeld abgestraft: «es gibt doch gar keinen Anlass, dass du dich jetzt so aufregst, komm mal runter!»

Hochsensible nehmen Gefühle sehr stark war. Sie können bei einem Musikstück in Tränen ausbrechen, weil es ist so wunder wunderschön ist. Hochsensible schweben wenn sie verliebt sind wirklich auf Wolke Sieben und genauso stürzen sie
wirklich in das schwärzeste dunkelste Tal, bei einem Konflikt, bei Herzschmerz oder wenn sie traurig sind. Bei HS gibt es ganz selten die Mittellagen.

Also eigentlich einen Bereich, in denen normale Menschen ausschließlich oder die häufigste Zeit fühlen. Deswegen werden auch Kränkungen so extrem viel stärker erlebt und das Umfeld kann nicht verstehen, weshalb die Person jetzt explodiert wegen «so einer Kleinigkeit» oder «Lappalie».

HS werden bereits als Kinder ausgegrenzt erleiden immer wieder mobbing Situationen. Was doppelt so schlimm ist, weil ja viele HS bereits irgendeine Form von Bindungstraumata erlebt haben. Das heißt dieses Trauma wiederholt sich.

Sätze wie «du bist kompliziert», «nimm doch nicht alles persönlich», «du bist aber
auch ein Sensibelchen, was steigerst du dich da jetzt so rein». Die sind bei
HS an der Tagesordnung und sie schmerzen so extrem, weil sie unfair sind. Hochsensible ertragen Ungerechtigkeit (auch Ungerechtigkeit die anderen zugefügt wird) bereits im Kindesalter extrem schlecht.

Sie setzen sich sehr oft deshalb für die Schwachen und Ausgegrenzten ein, weil
sie den Schmerz der anderen miterleben, nicht nur mit ansehen, sondern wirklich mitfühlen.

Als sensitive Person läuft man immer Gefahr bei Erzählungen oder Beschreibungen zu sehr in die Haut der anderen Person rein zu rutschen. Man läuft Gefahr, weil natürlich ist es auch in Berufen absolut von Vorteil, wenn man sich so tief in die andere Person hineinversetzen kann, aber wenn man das nonstop mit einfach jedem geschieht, hat man sich innerhalb eines Viertel Tages maximal verausgabt.

Hochsensible haben also gar keine andere Wahl, sie müssen lernen sich abzugrenzen, sich auch ein Stück weit abzusondern, um der Überstimulation entgegenzuwirken.
Und das zu lernen und diesen Energiepegel, der einfach aufgrund all dieser Prozesse so viel kleiner ausfällt, nicht weil man weniger Energie hat, sondern weil ganz viel Energie so fremd gebunden ist – permanent – das ist ein Prozess. Und das
kann man nicht ein paar Tagen erlernt werden.

Aber als hochsensibler Mensch kann man dahinkommen, dass das Leben wieder 90 % oder zu mindestens 80% ein Segen ein Wohlgefühl, ein Wohlgenuss sein kann. Dafür braucht es ganz viel aufräumarbeiten. Altlasten abarbeiten. Gesunde Bindungen eingehen und vor allem sich abgrenzen lernen.

Falls Sie interessiert wie genau man das macht und was die ersten Schritte
sein können, dürfen Sie es mir gerne schreiben und ich werde in einem
weiteren Video darauf eingehen. Danke für Ihr Feedback.

Ich möchte zum Schluss noch einen Gedanken von Dami Charf aufgreifen. Ich versuche es in meinen eigenen Worten wiederzugeben und verlinke auf ihr Video. Sie sagt sinngemäß, dass es nicht förderlich für die eigene Entwicklung ist, wenn man sich mit einer Hochsensibilität «adelt». Also eine «ich bin was Besonderes, denn ich bin hochsensibel». Eben weil ihrer Meinung nach Hochsensibilität eine Traumafolge ist und daher gibt es das Trauma zu bewältigen und dann tritt die Hochsensibilität wieder in den Hintergrund.

Dem kann ich nur zum Teil zustimmen. Ja, Hochsensibilität kann eine Traumafolge sein, muss es aber nicht. Ich kenne Freundinnen, die in ihrer Familie sehr beschützt aufgewachsen sind und mehrere Geschwister sind hochsensibel.

Jetzt kann man natürlich sagen: wir alle haben irgendwann ein größeres oder kleineres Trauma erlebt – ja, dem stimme ich zu. Aber die Psyche reagiert schon auch proportional zu unserem Erleben und das müsste dann schon ein enormes Trauma sein, was zum Glück eben nicht alle erleben.

Was ich an der Haltung kritisch sehe ist folgendes: ein Teil des Aufwachsens mit einer Hochsensibilität ist das große Leid zu erkennen: ich bin komplett anders als mein Umfeld und ich habe mit meiner Andersartigkeit einen schweren Stand. Das unterminiert den Selbstwert, wenn man von klein auf so anders gesehen und bewertet wird. Wenn einem dann zum ersten Mal nahe gebracht wird: ja, du bist anders, aber erstens bist du nicht falsch und zweitens ist es was Besonderes, dann gibt einem das Selbstwert zurück.

Und meiner Erfahrung nach, rutschen Menschen, die sich den Großteil ihres Lebens am unteren Ende der Selbstwertskala befunden haben, nicht HUCH ins andere Extrem, nur weil sie vermeintlich durch eine Hochbegabung «geadelt» werden. Das kleine unterdrückte Mäuschen wird sehr selten zum überkandidelten Oberprotz.

Sondern es tritt aus meiner Sicht eine Normalisierung des Selbstbildes ein. Und das ist total wohltuend.

Also mir ist es lieber, dass Hochsensible massiv ihren Selbstwert stärken und dann in extrem seltenen Fällen über das Ziel hinaus schießen, als dass sie wegen übertriebener Vorsicht vor Arroganz und Selbstverliebtheit überhaupt keine Schritte wagen.

Wo ich mit Dami Charf einer Meinung bin und das habe ich ja auch ganz am Anfang in meinem Video bereits angedeutet, ist dass die Hochsensibilität eine angenehme Bewegung in den Hintergrund macht, sobald wir lernen gut mit ihr und mit uns umzugehen.

Buchempfehlung: keine bezahlte Werbung – «Zartbesaitet»
– verständlich erklärt
– viele Details
– Unterschiede in den HS wird herausgearbeitet
– man kann viel über sich entdecken

Ich wünsche Ihnen viel Genuss beim sinnlichen Erleben ihrer Umwelt
Ihre Christina Benner