Sie haben kein Burnout
Sie haben kein Burnout.
Es fühlt sich trotzdem so an? Dann bleiben Sie bis zum Ende des Videos dran,
dann verrate ich Ihnen, das Sie effektiv dagegen tun können.
Weshalb bin ich mir so sicher, dass Sie
kein Burnout haben?
Weil es die Diagnose Burnout nicht gibt!
Wenn wir einen Blick in die ICD10 werfen, dann stellen wir fest, es gibt die
Diagnose Burnout. Nämlich unter Z. Z73 um genau zu sein. Die Diagnose verwendet
ein Arzt aber nur aus Verlegenheit, eben wenn er nicht weiß, was die Patientin
hat.
Wenn aber ihre Seele krankt, dann gibt es
dafür eine Fülle von Diagnosen und alle beginnen mit einem F.
Wenn Sie sich ausgebrannt fühlen, dann handelt es sich nach großer Wahrscheinlichkeit
nicht um Burnout, sondern um eine Depression. Warum sagen wir denn dann nicht
einfach Depression?
Weil uns der Begriff Burnout so viel
sympathischer ist. Denn Burnout ist zwar schon irgendwie krank, aber trotzdem
adelt es uns. Denn Burnout bekommt man, wenn man viel arbeitet. Das bedeutet,
wir haben vielleicht doch nicht so ganz gut auf unsere Gesundheit achtgegeben,
aber wir sind eben so tapfere treue Arbeiter.
Depression allerdings, wie wir das in der Fachwelt nennen, das haben zwar sehr
viele einmal gehabt, aber trotzdem möchte man es nicht, denn man ist halt
wirklich krank.
Lassen sie Mich Ihnen an dieser Stelle
versichern: es ist vollkommen egal wie Sie es nennen es ist ein und dasselbe.
Auch diejenigen mit einer Depression arbeiten in der Regel zu viel und zu lange
und gehen zu spät in eine Behandlung und kümmern sich um ihre Gesundheit.
Aber wie kann ich denn jetzt erkennen ob
ich Depression habe?
Ich nenne ihn einige Symptome, die ein Hinweis darauf liefern können.
Eine gesenkte Stimmung
Verminderter Antrieb – das bedeutet, Sie möchten überhaupt nichts mehr in Angriff
nehmen
Sie haben auch zu Hobbys keine große Lust mehr
Sie fühlen sich erschöpft
Sie sind müde
die Konzentration hat nachgelassen
Sie vergessen vielleicht sogar Sachen
Ihr Appetit hat sich verändert – entweder Sie haben gar keinen Hunger mehr oder
sie stopfen nur noch Essen in sich rein, denn irgendein Trost brauchen Sie
schließlich
Sie haben Nacken Verspannungen oder Rückenschmerzen
Sex ist irgendwie auch kein Thema mehr
Aber ganz besonderes der Schlaf leidet – vielleicht brauchen sie ewig um
einzuschlafen oder Sie wachen ständig auf oder liegen grübelnd wach oder Sie wachen
viel zu früh auf und können nicht mehr einschlafen. Und wenn sie dann wach sind,
sind sie immer noch müde. Vielleicht haben sie auch Albträume.
Wenn Sie drei oder mehr dieser Symptome
haben, dann könnte es sein, dass Sie an einer Depression leiden.
Was allerdings keine Entwarnung für eine Depression ist, ist wenn sie noch
arbeiten können. Dieses Bild haben wir: ich bin erst depressiv, wenn ich nicht
mehr arbeiten kann, oder ich habe erst Burnout, wenn ich tatsächlich nicht mehr
arbeiten kann.
Das stimmt leider nicht.
Denn tatsächlich haben viele meiner Klientinnen eine sogenannte high
functioning depression. Das bedeutet dass Sie so gut darin sind sich Leistung
abzuverlangen, selbst wenn gar keine Energie mehr da ist, dass Sie immer noch
arbeiten und leistungsfähig sein können – sozusagen auch unter Schwerstbedingungen.
Und das fühlt sich dann tatsächlich ausgebrannt an.
Wenn Sie also drei oder mehr der oben genannten Symptome bei sich feststellen,
dann möchte ich Ihnen gerne ans Herz legen, nehmen sie sich ihrer Gesundheit
an. Denn auch wenn Sie jetzt tatsächlich noch in der Lage sind Ihren gewohnten Alltag
– irgendwie auf zwar unbefriedigende Art aber doch bewältigen zu können, dann
bedeutet das nicht, dass das auch so bleiben wird. Durch langes «Nicht-hinschauen»
kann man tatsächlich eine schlechte Situation immer weiter verschlechtern .
Weshalb es mir so wichtig ist von dem
Begriff Burnout wegzukommen ist auch, weil es zu einem so geflügelten Wort
geworden ist.
Ich bin nicht erschöpft, sondern ich habe Burnout.
Ich bin nicht unzufrieden mit meiner Arbeit, sondern ich habe Burnout.
Burnout ist ein Lückenfüller, ein Wort das alles und gleichzeitig gar nichts
bedeutet.
Und meiner Meinung nach verleitet es dazu, dem Problem nicht ins Auge zu sehen.
Man hat einfach viel gearbeitet und sobald
man das wieder runterfährt, dann ist man wieder gesund, richtig? Falsch!
Depression ist nichts was von alleine weg
geht. Ganz doll warten hilft nicht. Ein bisschen weniger arbeiten auch nicht.
Vermutlich hilft noch nicht einmal, sich auf viele Wochen krankschreiben zu
lassen, denn alleine dass wir krank geworden sind beweist, dass wir eben nicht
das nötige Werkzeug haben, um alleine wieder gesund zu werden.
Und das ist überhaupt nicht schlimm.
Wenn ich mir das Bein breche erwarte ich auch
nicht, dass es von alleine wieder gut zusammenwächst. Ich habe auch nicht an
mich selbst die Erwartung, dass ich mein Bein selbst richten, schienen und
eingipsen kann. Die blosse Vorstellung ist total abstrus. Ihre Psyche ist viel
komplexer als Ihr Bein. Bitte haben Sie nicht an sich die Erwartung, dass Sie
das alleine hinbekommen müssen.
Es lohnt sich wirklich Hilfe anzunehmen,
denn Depressionen haben eine hervorragende Prognose. Und das
finde ich alles in allem sehr tröstlich. Studien gehen davon aus dass eine Therapie
die Heilungschancen um 60 bis 80 % verbessert, Kombination von Therapie und Psychopharmaka
sogar über auf über 80 % .
Und damit meine ich nicht, dass der Hausarzt
Ihnen irgendetwas Homöopathisches oder Pflanzliches verschreibt, sondern damit
meine ich, dass Sie bei einem Psychiater waren und ein auf Sie zugeschnittenes Antidepressivum
erhalten haben. Damit schlafen Sie dann auch wieder und damit haben Sie einen
stabilen Boden für ihren Alltag. Und Sie verspüren wieder Freude.
Sie dürfen mir glauben, Antidepressiva sind
viel besser als ihr Ruf. Sie haben so gut wie gar keine Nebenwirkungen und es
ist auch kein Medikament, dass Sie so schnell wie möglich wieder loswerden
müssen. Tatsächlich eignet sich ein Antidepressivum sehr gut um es mindestens
mal ein Jahr durchzunehmen. Es macht nämlich nicht abhängig. Geben Sie sich und
Ihrem Körper die Chance, sich wieder zu erholen und aufzutanken. Weshalb ein Antidepressivum
besser als jedes Schlafmittel ist erfahren sie in diesem Video.
Ihre
Christina Benner