Umgang mit Kränkungen - 5 Tipps für Hilfe bei Verletzungen in Hochsensibilität und Krisen

Kränkungen können wir so gut wie nicht entkommen in unserem Leben – weil wir Menschen sind und diese ihr Leben lang in Bindungen leben und diese suchen. Doch wer anderen begegnet, dem wird es passieren, dass diese eine Grenze überschreiten und wir werden verletzt.

Denn anstatt, dass man ernst genommen wurde und sich das Gegenüber mit uns und unserem Anliegen beschäftigt hat, wurden wir abgewertet. Das ist nicht nur für HS schmerzlich sondern auch für andere. Aber die können es oft nicht so nah an sich heran lassen. Das gelingt HS meist nicht, weil sie dünnhäutiger sind. 

In Ordnung ist es aber in beiden Fällen nicht und Sie stören sich zurecht daran. Jeder Mensch hat einen Anspruch darauf mit Achtung behandelt zu werden, auch Kinder. Hochsensiblen wird oft vermittelt, dass sie diejenigen sind, die falsch liegen, die aus einer Mücke einen Elefanten machen. Oft ist es aber das Umfeld, das
        ■Nicht reflektiert ist, die eigenen Anteile nicht wahrnimmt
        ■über wenig Impulskontrolle verfügt und verletzende Kommentare einfach raushaut
        ■keine Verantwortung für die eigenen Trigger übernehmen und einen zu Unrecht verleiten zu glauben, man sei im Recht

Was kann Ihnen nun helfen, wenn Sie eine solche Kränkung erleben?

1.Gehen Sie vom Guten aus

2.Fragen Sie nach, ohne Vorwurf “wie hast Du das gemeint?” dadurch geben Sie dem Gegenüber die Chance sich zu reflektieren und womöglich korrigieren, vielleicht war es ja wirklich ein Missverständnis 

3.Sprechen Sie aus wie es Ihnen jetzt geht. Machen Sie Ich-Botschaften. Praktizieren Sie Gewaltfreie Kommunikation 

4.Formulieren Sie Wünsche         

5.Tun Sie etwas, um sich zu entspannen, vielleicht eine Selbstregulationsübung.

Damit jemand gut mit Ihren Rückmeldungen umgehen kann braucht die Person entweder sehr viel Menschenliebe oder eine hohe Reflektionsgabe – das hat nicht jeder. Machen Sie sich bewusst, dass jemand, dem Sie etwas bedeuten auf Ihre Gefühle Rücksicht nehmen kann und sollte. Wenn Sie das nicht tun, dann sind es womöglich keine besonders guten Freunde und vielleicht ist es dann an der Zeit weiterzuziehen.

Wenn es keine nahen Menschen sind und Sie kein Wohlwollen zu erwarten haben, dann Grenzen Sie sich ab.

Meine Empfehlung: “Schlagfertigkeitsqueen” von Nicole Staudinger. Es kann für das Selbstwertgefühl einfach wertvoll sein, wenn Sie einen Konter-Spruch parat haben – aber niveauvoll und ohne andere zu beschuldigen oder zu verletzen.

Bevor ich schließe möchte ich Ihnen zusprechen: Sie sind nicht verkehrt. Sie haben sich nicht ausgesucht dünnhäutiger zu sein. Wir alle haben Trigger und wir sind eingeladen auf unser Umfeld Rücksicht zu nehmen. Deshalb: bleiben Sie sich treu.

Ich glaube an Sie.

Ihre 
Christina Benner